Kann ich meine Darmflora sichern?
Die Sicherung der eigenen Darmflora ist durch die sogenannte autologe Mikrobiota-Sicherung möglich. Dabei wird die persönliche Darmflora zu einem individuell passenden Zeitpunkt entnommen, verarbeitet und unter kontrollierten Bedingungen gelagert.
Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht darüber, was dieses Verfahren umfasst, welche Überlegungen dahinterstehen und wie es sich von einem klassischen Spender-FMT unterscheidet.
Was bedeutet es, die eigene Darmflora zu sichern?
Die autologe Mikrobiota-Sicherung bezeichnet ein Verfahren, bei dem die persönliche Darmflora entnommen, verarbeitet und in Form eines individuellen Arzneimittels gemäß den Vorgaben des deutschen Arzneimittelrechts gelagert wird. Es handelt sich ausschließlich um das eigenen Material – ohne Spenderanteil.
Warum könnte es sinnvoll sein, die eigene Darmflora im Voraus zu sichern?
Forschungsarbeiten zeigen, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms durch verschiedene Einflüsse verändert werden kann. Dazu gehören unter anderem:
- Antibiotika
- Magen-Darm-Infektionen
- stationäre Aufenthalte
- bestimmte medizinische Maßnahmen
- längere Phasen reduzierter Ernährung oder Belastung
Solche Veränderungen können bestehen bleiben und die ursprüngliche mikrobiologische Zusammensetzung deutlich beeinflussen.
Die Sicherung der eigenen Darmflora zu einem vorher gewählten Zeitpunkt schafft einen klar definierten persönlichen Referenzzustand, der später für autologe Konzepte genutzt werden kann.
Wie unterscheidet sich ein autologer fäkaler Mikrobiota-Transfer (aFMT) vom Spender-FMT?
Beim autologen Vorgehen wird ausschließlich das eigene zuvor gesicherte Darmmikrobiom verwendet. Bei einem klassischen Spender-FMT stammt das Material dagegen von einer anderen Person.
Zentrale Unterschiede:
- kein Einsatz von Fremdmaterial
- keine Spenderabweichungen oder donorbedingte Faktoren
- ausschließlich individuelles Material
- Einstufung in Deutschland als individuelles Arzneimittel
Für wen kann eine Sicherung der Darmflora sinnvoll sein?
Die Sicherung der eigenen Darmflora kann für Personen relevant sein, die künftig mit Situationen rechnen, bei denen das Darmmikrobiom negativ beeinflusst werden kann.
Dazu gehören insbesondere:
- wiederholte oder geplante Antibiotikatherapien
- medizinische Maßnahmen, die das Mikrobiom verändern können
- häufige oder wiederkehrende Infektionen
- bestimmte Therapien, bei denen das Mikrobiom eine Rolle spielt
- längere Phasen ausgeprägter körperlicher oder familiärer Belastung
In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, die eigene Darmflora vorab zu sichern und aufzubereiten, um eine spätere autologe Verwendung zu ermöglichen.
Weitere Informationen
Weitere Informationen zur autologen Mikrobiota-Sicherung finden Sie auf der Startseite von Kryobiom:
https://www.kryobiom.de
Für Rückfragen oder fachlichen Austausch stehen entsprechende Kontaktmöglichkeiten auf der Website zur Verfügung.